Wenn die KI ein Drehbuch schreibt
Ein Film über einen Filmemacher, der merkt, dass Künstliche Intelligenz besser ist als er – damit will ein Schweizer Drehbuchautor eine Debatte anstoßen. Die Kontroverse kommt schneller als gedacht.
Im Film "The Last Screenwriter" geht es um Drehbuchautor Jack, der mit Erschrecken feststellt, dass KI bessere Drehbücher schreibt als er selbst. Luisi wollte mit dem Film eine Debatte über das Thema lostreten: "Ich bin selbst Drehbuchautor und sehe die Problematik", sagte er. "Die Augen verschließen und so tun, als wäre KI nicht da, geht nicht. Den Status quo gibt es nicht mehr, wir müssen uns damit abfinden. Lasst uns darüber reden." Wo KI im Filmgeschäft hinführe, wisse er auch nicht. Er sei persönlich eher altmodisch und möge das klassische Erzählen.
Das Londoner Kino schrieb auf X, auf die Ankündigung des Films hätten viele mit großen Bedenken über den Einsatz von KI statt eines Drehbuchautors reagiert. Deshalb habe man beschlossen, ihn nicht zu zeigen. "Unsere Entscheidung beruht auf unserer Leidenschaft für Filme und darauf, dass wir denjenigen zuhören, die unterstützen, was wir tun." Luisi sagt, die Kommentatoren hätten nicht gewusst, dass es ein Nonprofit-Film sei, der eine Debatte anstoßen sollte. Nach der Absage sei "die Festival- und Kinokarriere des Films gestorben", sagt Luisi. Er wolle ihn auf der Film-Webseite in Kürze gratis zur Verfügung stellen.
Der Einsatz von KI im Filmgeschäft war schon bei dem monatelangen Streik in Hollywood im vergangenen Jahr ein Thema. Die Vereinbarung, die den Streik beendete, bietet erstmals Schutz vor dem regellosen Einsatz von KI. So erreichten Schauspieler und Schauspielerinnen, dass sie einer digitalen Nachahmung via KI ausdrücklich zustimmen müssen.
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