Wasser marsch im Europa-Park
Der neue Bereich ist das bisher größte Projekt des Familienunternehmens in Rust / Bis zu 600 000 Besucher jährlich erwartet.
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Parkchef Roland Mack ist überzeugt, dass es für den Park langfristig keine Alternative zum Wasserpark-Projekt gibt: "Es ist für die Familie eine Frage der Standortsicherung." Ein klarer Trend in der Branche gehe zu Kurzurlauben – also zum Mehrtagesausflugsziel. Deshalb brauche der Park neben Achterbahnen neue Attraktionen, um die Besucherzahlen zu halten. Ziel sei es, die Aufenthaltsdauer der Besucher zu verlängern. Heute bleibe ein Europa-Park-Besucher im Durchschnitt 1,3 Nächte. Mit dem Wasserpark soll dies auf 1,8 Nächte erhöht werden.
Der 12 000 Quadratmeter große Indoor-Bereich des Wasserparks soll das ganze Jahr geöffnet sein; das in der ersten Ausbaustufe etwa 2500 Quadratmeter große Freigelände von Mai bis September. Das trage zu einer besseren Auslastung der parkeigenen Hotels und der privaten Beherbergungsbetriebe in der Umgebung bei, so Mack. Auf Dauer, so seine Prognose, sei es notwendig, mehr Hotelbetten anzubieten, weshalb der Europa-Park parallel sein sechstes Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft zur "Schwimmhalle" baue.
Um sich Impulse für die Planung des Wasserparks zu holen, ging die Mack-Familie in vielen Wasserparks auf der ganzen Welt baden – etwa auf Teneriffa, in Orlando und Wisconsin. Obwohl das Konzept bis in seine Feinheiten steht, wirkt der sonst visionäre Unternehmer ungewohnt nachdenklich. Immer wieder betont er, dass es einen Unterschied ausmache, einen Freizeitpark erfolgreich zu leiten und zugleich einen Wasserpark aus dem Boden zu stampfen. Mack: "Schließlich geht die Familie ein hohes Risiko ein, denn wir werden das Projekt einmal mehr ohne staatliche Förderung stemmen."
Die Beratung hat unter anderen Chip Cleary übernommen, ein Pionier von "Wasserwelten" in den Vereinigten Staaten und Gründer des "Splish Splash Water Park" auf Long Island in New York. Darüber hinaus ergaben Befragungen unter Europa-Park-Besuchern ein klares Ergebnis: Etwa 60 Prozent wünschen sich demnach eine Wasserattraktion. Klar sei, dass die Besucher kein weiteres Sportschwimmbad und auch keine weitere Wellness- oder Saunawelt wollen, sondern vor allem Spaß für die ganze Familie.
Was so über Jahre an Ideen mitgebracht und in ein Konzept gegossen wurde, erläuterte der Badischen Zeitung jetzt Michael Kreft von Byern, Beauftragter der Europa-Park-Geschäftsführer. Die 12 000 Quadratmeter Fläche überspannende und etwa 25 Meter hohe, muschelförmige Halle werde im Gegensatz zu anderen Erlebnisbädern nicht tropisch und mit Palmen, sondern skandinavisch aufgemacht sein, sagt er.
soll die Zielgruppe sein
Beide Pools umspielt ein labyrinth-artiger Strömungskanal (Nummer 2). Daran anschließend ist ein Wasserspielbereich für Kleinkinder nebst Liege- und Ruhebereich für deren Eltern geplant. Dann schließt der erste von zwei Wasserrutschtürmen (Nummer 4) mit zwei Plattformen an, die in mehrere Rutschröhren führen. Noch mehr Spaß sollen der Wildwasserbereich (Nummer 5) und das Becken mit Surfsimulation (Nummer 6) bereiten.
Entlang einer mehreren hundert Meter langen und hallenhohen Glasfront blickt man auf den Außenbereich (Outdoor-Pool, Nummer 8), der sich in der ersten Ausbaustufe mit einer Grundfläche von rund 2500 Quadratmetern und einem 450 Quadratmeter großen Poolbereich – ausgelegt für 500 Badegäste – eher bescheiden ausnimmt. In weiteren Ausbaustufen könnte dieser Bereich auf bis zu 8000 Quadratmeter wachsen.
Zielgruppe des Wasserparks sei die Familie mit Kindern, so Kreft von Byern. Außerdem soll der Wasserpark ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten, allerdings nicht auf dem Preisniveau von öffentlichen Hallen- oder Freibädern. Die Öffnungszeiten sollen vom Europa-Park abweichen, um die Verkehrsströme zu regulieren. In der ersten Ausbaustufe (Eröffnung Herbst 2018) sollen sich bis zu 5000 Besucher gleichzeitig im Indoorbereich vergnügen können. Pro Jahr werden 400 000 bis 600 000 Besucher erwartet.
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