BZ-Interview
Russlanddeutsche sehen sich nicht als Flüchtlinge
Viele Russlanddeutsche fremdeln mit dem westlichen Liberalismus. Welchen Einfluss haben russische Staatsmedien? Woher kommt das Unsicherheitsgefühl? Antwortet liefert ein Experte im Interview.
Mi, 17. Feb 2016, 10:24 Uhr
Südwest
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Der Publizist Sergey Lagodinsky, einst selbst aus Russland nach Deutschland gekommen, glaubt, dass viele Russlanddeutsche mit dem westlichen Liberalismus fremdeln – und sich mit ihren Problemen allein gelassen fühlen. Sie ließen sich aber nicht "von Putin aufwiegeln". Mit Lagodinsky sprach Dietmar Ostermann.
BZ: Herr Lagodinsky, die heftigen Reaktionen unter Russlanddeutschen nach dem angeblichen Vergewaltigungsfall einer 13-Jährigen in Berlin wurden vielfach mit dem Einfluss russischer Staatsmedien erklärt. Was ist da passiert?Lagodinsky: Ich bin kein Anhänger monokausaler Erklärungen. Die russischen Communities waren vorher schon angespannt durch die – realen oder imaginierten – Auswirkungen der Zunahme der Flüchtlinge in ihrer Umgebung. Es wurde immer wieder Unwohlsein bekundet wegen des sich verändernden Sicherheitsgefühls. Dann kam die ...