Gegen Beton angärtnern
In der Metzgergrube wird die Frühjahrssaat ausgebracht / Das Stadtgärtle Rheinfelden wächst.
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Vor zwei Jahren startete in der Metzgergrube in Rheinfelden ein Gartenprojekt aus einer sogenannten Freiraumkiste der Internationalen Bauausstellung Basel (IBA). Diese Freiraumkisten waren im Dreiländereck an verschiedenen Orten aufgestellt worden, um ungenutztes Gelände in Gemeinden lebendig zu machen. In Rheinfelden entschied man sich für Urbanes Gärtnern. Ein Bericht aus dem Stadtgärtle von Zischup-Autorin Linda Küpfer aus der Klasse 9a des Georg-Büchner-Gymnasiums Rheinfelden.
Seit ungefähr zwei Jahren bewirtschaftet eine Gruppe von etwa 20 Personen gemeinsam ein Areal in der Metzgergrube. Das jüngste Mitglied ist zehn Jahre, das älteste 84 Jahre alt. Aus Weiden- und Tamarindenschnitt versuchen die Hobbygärtner derzeit eine blühende Strauchlandschaft rund um die drei ansässigen Bienenvölker zu gestalten, für die Hobby-Imker Martial Chawig liebevoll Häuschen gezimmert hat. Diese robusten Sträucher, so hoffen die Hobbygärtner, könnten in der kargen Erde der Metzgergrube ansässig werden.
Die Metzgergrube war bis vor einigen Jahren eine Kiesgrube. Die Rheinfelder Industrie konnte hier nach deren Stilllegung kontaminierten Bodenaushub entsorgen. Es befindet sich eine zwei Meter starke Humusschicht über der Dioxinerde, dennoch darf das Anpflanzen von Essbarem hier nur in Hochbeeten erfolgen. Die Stadtgärtner haben zehn Ziegelhochbeete schlangenlinienförmig aufgebaut und bepflanzt, außerdem wurden Holzhochbeete teilweise aus Europaletten gezimmert. Eine alte Duschtür bildet die Abdeckung für ein Frühbeet. Gestapelte bepflanzte Zinnwannen sind ein Blickfang, ebenso die aus Weiden geflochtenen Häuschen für Kleinkinder.
Neuerdings gibt es auch ein Kindergartenbeet. Die Erzieherinnen eines nahe gelegenen Kindergartens werden mit den Kleinen regelmäßig vorbeikommen, um den Karotten beim Wachsen zuzuschauen. Einige Hochbeete stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung – hier darf nach Lust und Laune gesät und geerntet werden. Für ihre eigenen Beete bringen die Mitglieder die Pflanzensamen und Keimlinge selbst mit – es wurden aber auch schon Pflanzenspenden von großen Rheinfelder Gärtnereien abgegeben.
Gärtnermeister Joachim Schlageter, der Projektleiter, der regelmäßig im Garten arbeitet, kündigt seine Anwesenheit den Mitgliedern per E-Mail vorher an und steht ihnen dann mit Rat und Tat zur Seite. Aber auch der Austausch untereinander regt zum Ausprobieren an. Außer dem Gärtnern nimmt die Gemeinschaft einen hohen Stellenwert ein. Zur Stärkung mit Pizza stehen der selbstgebaute Lehmofen und fürs Grillen die Feuerschale bereit. Jeweils am Dritten eines Monats treffen sich die Hobbygärtner abends um halb acht zur Besprechung. Interessierte sind dabei herzlich willkommen.
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