Waltourismus ist beliebt. Millionen nähern sich den Meeressäugern – nicht immer mit der gebotenen Rücksichtnahme. Ein Besuch auf Teneriffa.
Menschen lieben Delfine – und denken gleich an Flipper. Tatsächlich sehen die Tiere nur so aus als würden sie lachen. Foto: gms
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Eduardo liebt es, aufs Meer hinauszufahren. Er strahlt mit der Sonne im Süden Teneriffas um die Wette, als sein Boot, ein kleiner Zweimaster, vom Kai des Hafens in Los Cristianos ablegt. "Heute werden wir Wale sehen", sagt Eduardo und wiederholt seinen Satz auf Spanisch, Englisch und Französisch. Er spricht vier Sprachen makellos, versammelt knapp zwei Dutzend Touristen auf dem Oberdeck und erklärt ihnen, was sie erwartet.
"Wir werden Wale sehen", das ist fast schon ein Versprechen auf dem Meer zwischen den kanarischen Inseln Teneriffa und La Gomera. Dutzende von Booten fahren jeden Tag hinaus auf den Atlantik, der hier bis zu 2000 Meter tief ist und die beiden Inseln voneinander trennt. Das Klima ist ganzjährig mild, kalte Meeresströme treffen auf warme, Nahrung gibt es reichlich – die Lebensbedingungen sind gut für die 400 bis 500 Grindwale, die sich hier angesiedelt haben. Man erkennt sie an ihrer stark gebogenen Rückenflosse. Ein Grindwal kann bis zu acht Meter lang werden und zweieinhalb Tonnen schwer. Auch Delfine, ganze Schwärme, leben hier. Drittens aber ist die rund 30 Kilometer breite Meeresstraße eine ...