Oh Kacke!

Tiere lassen mal Kugel, mal Fladen, mal Haufen plumpsen / Über die Unterschiede von Tierkot.  

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Die Kuh steht gemütlich auf der Weide und macht ihr Geschäft. Dampfend landet der große Fladen auf dem Boden – und wie der duftet! Auf der Koppel daneben lässt gerade ein Pferd eine Menge Äpfel fallen. Auch die riechen sehr speziell. Aber sie sehen völlig anders aus als das, was die Kuh da hinterlassen hat. Wieso eigentlich?

Jedes Lebewesen muss essen und aus der Nahrung wichtige Stoffe aufnehmen, nur so können wir überhaupt leben. Wenn der Körper aus dem Essen die Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe zieht, sagen wir: Er verdaut. Manchmal zwackt’s dabei bisschen im Bauch und wir müssen pupsen. Das, was der Körper nicht gebrauchen kann, kommt wieder raus, wenn wir aufs Klo gehen: als Urin und als Kot.

Bei Tieren funktioniert das genauso. Der Kot hat ganz unterschiedliche Namen: Fladen, Äpfel, Köttel, Haufen oder Häufchen. Und er sieht je nach Tierart völlig anders aus. "Das liegt unter anderem daran, wie ein Tier verdaut", erklärt Gernot Segelbacher, Experte für Wildtiere an der Universität Freiburg. "Eine Kuh zum Beispiel hat mehrere Mägen. Sie ist ein Wiederkäuer, sie kaut den Nahrungsbrei mehrmals durch, ehe er endgültig verdaut wird. Die Verdauung ist hier also besonders gründlich." Deswegen sieht man in einem Kuhfladen fast nichts mehr von dem, was die Kuh gegessen hat, während man beim Pferd, das wie der Mensch nur einen Magen hat, oft noch Halme vom Stroh in den Äpfeln erkennen kann. Kühe haben übrigens dank ihrer sehr guten Verdauung viel seltener Bauchweh als Pferde.

Wie groß der Kot eines Tieres ist, hängt auch damit zusammen, wie groß das Tier ist. Ein Elefant frisst mehr als eine Maus, klar. Er kackt also auch einen deutlich größeren Haufen. Auch das Wasser spielt eine Rolle. "Der Hase und Wüstentiere sind zum Beispiel sogenannte Wassersparer. Sie wissen nicht, wann sie das nächste Mal Wasser finden und entziehen dem Kot im Darm daher so viel Wasser, wie nur geht. Sie wollen nichts verschwenden", sagt Gernot Segelbacher. Heraus kommen dann kleine feste Köttel, in denen fast kein Wasser mehr enthalten ist. Solche Sorgen hat eine Kuh nicht, sie bekommt immer genug Wasser, also kann sie auch jede Menge mit dem Kot abgeben. Ihre Fladen sind entsprechend flüssig. Weil Pflanzenfresser viel mehr fressen müssen, um satt zu werden, als Fleischfresser oder Allesfresser, kacken sie auch mehr.

Für Wissenschaftler ist der Kot von Tieren sehr spannend. Denn oft findet man im Wald zwar keinen Bären, Wolf oder Fuchs – aber die Haufen der Tiere. "Die verraten uns zum Beispiel, was der Fuchs gegessen hat und ob er vielleicht krank ist", erzählt Gernot Segelbacher. Wer im Wald spazieren geht, kann die drei bis acht Zentimeter langen Kotwürste vom Fuchs vorsichtig mit einem Stock auseinanderschieben und schauen, was er darin noch erkennen kann. Darin stecken meist Mäusehaare, Knochenstücke, Reste von Insekten oder auch Kirschsteine. Der Kot eines Marders sieht ähnlich aus, allerdings ist die Wurst etwas dünner und spiralig gedreht.

Auch der Wolf ist gut an seinem Häufchen erkennbar: "Das stinkt wirklich erbärmlich", sagt Gernot Segelbacher. Aber das tut’s ja ab und zu auch bei uns.

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