Summmm!

Bienen machen Honig, sie können aber noch so viel mehr.  

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Links krabbelt eine Wild- und rechts eine Honigbiene.  | Foto: Alexandra-Maria Klein
Links krabbelt eine Wild- und rechts eine Honigbiene. Foto: Alexandra-Maria Klein
Sie sammelt Pollen für ihr Volk, stellt Honig her, hält den Stock sauber und sorgt dafür, dass es dem Nachwuchs gut geht – eine Biene hat viel zu tun. Je nachdem, wie alt sie ist, übernimmt sie im Bienenstaat eine andere Aufgabe. Daher kommt auch das Sprichwort vom fleißigen Bienchen.

Dass Bienen fleißig sind, ist unser Glück. Denn die Biene ist das kleinste Nutztier der Welt. Nutztier kommt von nützlich. Das heißt, die Arbeit der Biene ist gut für den Menschen. "Wir brauchen die Bienen unter anderem zur Bestäubung der Kulturpflanzen", erklärt Alexandra-Maria Klein. Sie ist Wissenschaftlerin an der Universität Freiburg und Expertin für Bienen und Blüten. Kulturpflanzen sind Pflanzen, die der Mensch anbaut, um sich davon ernähren zu können: Kirschen zum Beispiel, Äpfel und Tomaten, Erdbeeren und Birnen. Ohne die Biene gäbe es diese leckeren Sachen nicht. Und auch viele Pflanzen, deren Früchte wir nicht essen, brauchen die Biene: Denn nur, wenn sie bestäubt werden, vermehren sie sich.

Was ist das eigentlich, dieses Bestäuben? Eine Biene besucht eine Blüte, um daraus Nektar zu saugen. Das ist ihre Nahrung, und daraus macht sie Honig. Während die Biene den Nektar schlürft, krabbelt sie in der Blüte hin und her. Dabei bleibt Pollen an ihren Beinen und ihrem Po kleben. In der nächsten Blüte verteilt sie diesen Pollen ganz nebenbei auf dem Fruchtblatt. Wenn Pollen auf ein Fruchtblatt kommt, ist die Blüte bestäubt oder befruchtet – daraus kann eine Frucht wachsen. Und wenn keine Biene vorbeikommt? Dann verblüht die Blüte, ohne dass aus ihr eine Kirsche oder ein Kürbis wird.

"Viele kennen nur die Honigbiene, dabei ist sie nur eine von insgesamt 570 verschiedenen Bienenarten, die bei uns in Deutschland wohnen", sagt Alexandra-Maria Klein. Mauerbiene, Sandbiene oder Wollbiene sind ebenfalls fleißige Bestäuber – und fast unbekannt. "Auch die Hummel ist eine Biene, und zwar eine besonders wichtige." Denn sie fliegt – anders als die Honigbiene – auch dann, wenn es kühl und regnerisch ist. Weil einige Hummeln einen besonders langen Rüssel haben, holen sie sich ihren Nektar auch von Blüten, die die Honigbienen nicht besuchen und damit auch nicht bestäuben können.

Ob eine Biene ihren Job wirklich gut gemacht hat, kann man zum Beispiel in einem Apfel sehen: "Hat er zehn Kerne, ist alles in Ordnung. Sind es weniger, heißt das, dass beim Bestäuben nicht alle fünf Fruchtblätter der Apfelblüte Pollen abbekommen haben", erklärt die Bienenexpertin. Der Apfel sieht dann vielleicht etwas verkrüppelt aus und enthält weniger Kalzium. Wenn wir weiter Obst und Gemüse essen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass die Bienen genug Nahrung finden.

Wir könnten zum Beispiel Blumensamen streuen. Viele verschiedene Blüten in bunten Farben, das ist ein Fest für die Bienen. Oder eine Wiese voller Klee – das macht Hummeln glücklich. Wenn es dann überall summt, muss niemand Angst haben. "Wildbienen stechen ganz, ganz selten", sagt Alexandra-Maria Klein. "Und auch die Honigbiene sticht meist nur, wenn sie sich bedroht fühlt." Also am besten einfach entspannt dabei zugucken, wie die Biene ihre Arbeit macht. Und sich auf frische Früchte freuen.

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