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In eigener Sache

Neues BZ-Domizil entsteht am Freiburger Martinstor

Zurück zu den Wurzeln: Im früheren Stammhaus über der Markthalle entsteht in einem Industrieloft eine neue Heimat für drei Redaktionen und die Geschäftsstelle der Badische Zeitung.  

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Direkt am Martinstor entsteht das neue BZ-Haus an historischer Stelle. Foto: Ingo Schneider

Noch werkeln die Bauarbeiter auf drei Etagen im Gebäudeensemble zwischen Kaiser-Joseph-, Grünwälderstraße und dem kleinen Fressgässle. Mehr als 3,5 Millionen Euro investieren die Verlegerfamilien Poppen und Ortmann und der Badische Verlag in den Umbau des denkmalgeschützten Objekts. In vier Wochen werden die Stadt- und die Breisgauredaktion, das Onlineportal "Fudder" und die Stadtgeschäftsstelle samt BZ-Kartenverkauf zurück zu den Wurzeln kehren. Denn an dieser Stelle hat im Jahr 1784 die Geschichte der Freiburger Zeitung begonnen.

Am Pfingstwochenende soll alles fertig sein – dann werden die neuen Räume nach knapp eineinhalbjähriger Umbauzeit neben und über der Markthalle bezogen. Und das alles im Jahr des 70. Geburtstags der Badischen Zeitung. Noch lugen überall Kabelstränge aus den Wänden. Natürlich wird in den jahrhundertealten Räumen nun überall modernste Technik verbaut. Die Stadtgeschäftsstelle und der BZ-Kartenservice ziehen in das Ladengeschäft im Freiburger-Zeitung-Gebäude mit der markanten neogotischen Fassade an der Kaiser-Joseph-Straße. Ein neuer Aufzug wurde eingebaut, über den man die Redaktionen erreicht. Die Räume sind offen gestaltet in der Art eines Industrielofts. Der Umzug wird möglich, weil die langfristigen Mietverträge mit dem Kulturzentrum und dem Theater am Martinstor ausgelaufen sind.

Dort, wo künftig die Freiburger Zeitung, der Lokalteil für die Stadtausgabe, entsteht, da arbeiteten früher die Setzer mit dem Bleisatz, wie sich Verleger Wolfgang Poppen beim Baustellen-Rundgang mit Projektleiter Thomas Holtz erinnert. Im hinteren Bereich, in den die Breisgau-Redaktion einziehen wird, standen die Linotype-Maschinen für den sogenannten Maschinensatz. Ein Stockwerk darüber finden sich ein Besprechungsraum, ein Videostudio und die Redaktion von "Fudder". In der oberen Etage befindet sich künftig eine kleine Cafeteria für die rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in dem Haus arbeiten werden. Die Dachterrasse bietet einen perfekten Martinstor-Blick.

Verleger Poppen ist es wichtig, dass die Redaktionen und anderen Abteilungen samt Regionalverlagsleitung wieder zurück an diesen für den Verlag so traditionsreichen Ort kommen. Hier nahm vor 232 Jahren die Geschichte der, wie sie damals hieß, "Freyburgerzeytung" ihren Anfang. Sie wechselte mehrfach die Besitzer, die Ausrichtung und die Erscheinungsweise. 1846 kaufte Verleger Hermann Meinhard Poppen die Verlagsrechte von der Stadt Freiburg. Er lebte auch selbst auf dem Areal. Ende der 1880er-Jahre ließ er auf die Fläche eines rund 200 Quadratmeter großen Gartens eine Maschinenhalle bauen. Hier wurde dann mehr als 100 Jahre lang die Zeitung gedruckt. Die Räume dienen heute als Markthalle. Die "Freiburger Zeitung" ging 1946 in der Badischen Zeitung auf.

Mit dem Umzug wird die BZ das angemietete Ruckmich-Haus an der Bertoldstraße verlassen. Das Gebäude geht an den Eigentümer zurück. Dem Vernehmen nach soll es mehrere interessierte Nachmieter für die Räume geben.

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