Energiewende
Klimapolitikexperte über die Zukunft der Atomkraft
BZ-Interview mit dem Klimapolitikexperten Andreas Rüdinger über die Unsicherheiten der Energiewende in Frankreich und die Zukunft der dortigen Atomindustrie.
Mi, 23. Mär 2016, 0:00 Uhr
Wirtschaft
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
PARIS. Frankreichs ambitionierte Energiewende ist beschlossen, doch der Widerstand dagegen bleibt groß. Gerade was die Atomkraft angeht, ist immer noch unklar, wie die Zukunft aussieht, sagt der Energieexperte Andreas Rüdinger. Michael Neubauer hat mit ihm gesprochen.
BZ: Herr Rüdinger, Frankreichs sozialistische Regierung bezeichnet ihre Energiewende als ehrgeizigste in Europa. Wie stehen die Chancen, dass das Gesetz auch wirklich umgesetzt wird?Rüdinger: 2015 war in der Klimapolitik ein Schlüsseljahr für Frankreich. Auf nationaler Ebene wurde das Energiewendegesetz verabschiedet, auf der Klimaschutzkonferenz in Paris ein Abkommen erreicht. Aber in den kommenden zwei Jahren besteht das Risiko, dass die Klimabemühungen stark nachlassen. 2017 ist Präsidentschaftswahl. Da will keine Partei mehr große Risiken eingehen, die Themen Sicherheit und Arbeitslosigkeit haben Priorität.
BZ: Das Gesetz ist beschlossen und dennoch fürchten Sie Störmanöver. Warum?
Rüdinger: Das Problem ist, dass das Gesetz nur den Rahmen vorgibt. Jetzt müssen die Ministerien noch die dazugehörigen Dekrete erlassen. Anders als in Deutschland, wo zum Beispiel das ...