Ernesto Cardenal, Priester, Lyriker und einstige Lichtgestalt der Linken, macht in Freiburg Station – einer Stadt, die mit seiner Heimat Nicaragua eng verbunden ist.
Als der Star dieses Abends mit bedächtigen Schritten, gestützt auf seinen Stock, auf die Bühne tritt, da stehen einige im Saal auf und applaudieren frenetisch. Und als der alte Mann vom Zauber der jugendlichen Verliebtheit schwärmt, da schmunzeln und lachen sie im rappelvollen Bürgerhaus im Freiburger Stadtteil Zähringen. Gekommen ist Ernesto Cardenal, 92 Jahre alt, weißer Woll-Poncho, wache Augen hinter der Silberdrahtbrille, und sein Markenzeichen auf dem schlohweißen Kopf – die schwarze Baskenmütze. Derzeit tourt der nicaraguanische Revolutionär, Priester, Lyriker und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels durch ...