Der Bundestag debattiert über die Sterbehilfe – und rückt das vermeintliche Tabuthema Tod ins Blickfeld. Welches Angebot kann ein Hospiz Menschen in der Endphase ihres Lebens machen?
Ein Altenpfleger hält in einem Pflegeheim die Hand einer Seniorin. Foto: dpa
Vor dem Esslinger Hospiz, direkt neben dem Friedhof, sitzen Rollstuhlfahrer an Bierbanktischen und stoßen mit Wulle-Bier an. Auf dem Elektrogrill brutzeln Bauchspeckscheiben und rote Würste. Noch einmal den Geschmack von Gegrilltem, gepaart mit etwas Malzigem, das hatte sich Jürgen Müller so gewünscht. "Super schmeckt’s", lobt der 55-Jährige die Pflegeleiterin am Grill. "Noch besser wär’s natürlich mit echter Kohle."
Müller ist ein Feinschmecker. Einer, der auch mal mäkelt, wenn es ihm nicht schmeckt. Selbst in diesen Tagen. Seit drei Monaten wohnt er im ersten Stockwerk des Esslinger Hospizes, Zimmer Nummer acht. Er kam direkt aus dem Krankenhaus, war "austherapiert", wie die Ärzte zu sagen pflegen. Die Chemotherapie schien den Krebs nur noch stärker wuchern zu lassen.
Eine Zeit lang war ihm ...