Ludwigshafen, Straßburg und zurück und per Rheinschiff nach Speyer: Helmut Kohls letzte Reise ist so ungewöhnlich wie Leben und Werk des Mannes.
Die Geschichte. Das war sein Lieblingswort, Matthias Püschel hat es noch im Ohr. Wobei das "sch" meist pfälzisch genuschelt war, "Gechichte". Klarer als die Aussprache war stets das Ziel: Das wollte er irgendwann – in die Geschichte eingehen, wie man so sagt. Er, das ist der Mann, auf dessen letzte Ankunft hier alle warten, auch Püschel. Der junge Assistenzarzt aus Speyer hat den weißen Kittel gegen schwarze Kleider getauscht und steht nun auf der Terrasse eines Biergartens – Blick auf den Rhein, den ewig fließenden.
Es ist Samstagnachmittag in Speyer, am Anleger der Verkehrsbetriebe, bei Ausflugswetter, warm und trocken – noch. Knapp tausend Menschen sind da, viele im Freizeitdress, Radlerkluft, kurzen Hosen, nur wenige in Schwarz. Gedämpftes Geplauder, Kindergeschrei, manchmal Gelächter. Man späht, die Kamera griffbereit, flussabwärts, dorthin, wo es hinter der nächsten Biegung ...