Interview
Migrationsforscher Andreas Pott über die Flüchtlingskrise und Integration in Deutschland
BZ-INTERVIEW mit dem Migrationsforscher Andreas Pott über Flüchtlingskrise, Integration und die Herausforderungen für die deutsche Einwanderungsgesellschaft.
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ndreas Pott ist Migrationsforscher. Weil sich die Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung tiefgreifend verändert, fordert er dazu auf, die Integration von Einwanderern neu zu denken. Sebastian Kaiser hat mit ihm über ein Deutschland gesprochen, in dem viele Großstädte bald mehrheitlich aus Minderheiten bestehen könnten.
ABZ: Herr Pott, die Flüchtlingskrise vom Herbst 2015 hat viele Menschen in Deutschland überrascht. Ist sie inzwischen überwunden?
Pott: Nein. Das Jahr 2015 hat gezeigt, dass es sich bei Fluchtbewegungen und Flüchtlingsschutz um eine Daueraufgabe handelt. Deutschland und andere Länder waren eher schlecht darauf vorbereitet. Dabei hatte man in den vergangenen Jahren bereits intensive Erfahrungen mit der Aufnahme von Flüchtlingen gemacht. Anfang der 90er Jahre hat man mit viel Macht versucht, die Zuwanderung nach Deutschland zu reduzieren. Das Gleiche passiert derzeit wieder. Ungleich größer ist heute sicherlich das beeindruckende zivilgesellschaftliche Engagement, manche Beobachter sprechen bereits von einer neuen sozialen Bewegung. Doch erneut tut die Politik viel dafür, solche gewaltinduzierten Migrationsprozesse für die große Ausnahme zu halten, ...