Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
Kann es sein, dass Heinrich von Kleist der Dichter der Stunde ist? Der Stunde, die schon ziemlich lang dauert und Krise genannt wird? Rettungsschirme kannte dieser Offiziersanwärter a. D. nicht. Dafür spannt man im Nachhinein einen schönen Baldachin von Biographien über ihm aus – mehr als über jeden anderen "Klassiker" in den vergangenen Gedenkjahren (siehe Seite IV). Damals hat niemand über ihn, der nur 34 Jahre alt wurde, die schützende Hand gehalten. Die Familie nicht und nicht der Staat. Nicht Goethe, der Dichterfürst von Weimar, dem sich der Jungdichter "auf den Knien seines Herzens" zu nähern versucht hatte, und nicht der preußische Staatskanzler Karl August Freiherr von Hardenberg, den der notorisch unter Geldmangel Leidende am Ende noch um ein Darlehen angegangen war. "Zu den Akten", lautet die lakonische Bürokratennotiz, "da der p. v. Kleist 21.11.11 nicht mehr lebt". Er hatte ja vieles versucht, um sich im Literatur- und Öffentlichkeitsbetrieb seiner Zeit zu ...