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Bedrohte Wörter

Immer mehr Begriffe, die wir lieben, geraten in Vergessenheit. Ein kleines ABC zum "Tag der deutschen Sprache" .  

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  | Foto: elxeneize/picsfive (Fotolia.com)
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Foto: elxeneize/picsfive (Fotolia.com)
Der heutige 8. September ist der deutschen Sprache gewidmet. Einmal im Jahr sollen wir darüber nachdenken, was wir an ihr haben. Dann können wir uns pflichtschuldig über die fortschreitende Anglisierung des Deutschen aufregen und uns an eingewanderten Wörtern wie Workflow oder Compliance reiben. Mehr Sprachbewusstsein kann nicht schaden. Deshalb widmet sich die Badische Zeitung am Tag der deutschen Sprache Wörtern, die wir lieben und die trotzdem vom Aussterben bedroht sind. Wir haben für Sie ein Alphabet der gefährdeten Wörter zusammengestellt. Dieses könnte natürlich auch ganz anders aussehen. Jeder hängt an anderen Wörtern.
ABERMALS
Ohne Martin Luther gäbe es die die deutsche Schriftsprache nicht. Mit seiner Übersetzung des Neuen Testaments wirkte der Reformator für Jahrhunderte stil- und sprachbildend. Lange war vielen Deutschen damit auch das Wort "abermals" vertraut, das sich oft in Luthers Bibelübersetzung findet. Inzwischen allerdings hat das Wort ein trauriges Schicksal ereilt: Es ist dem hölzern-aufgeblasenem "erneut" gewichen. Jetzt ist überall zu lesen und zu hören, dass es zu einem erneuten Ausbruch des Vulkans Soundso gekommen sei oder dass dieser oder jener Politiker erneut dies oder das gefordert habe. Das allmähliche Schwinden von "abermals" raubt der Sprache Kraft und Eindringlichkeit. Der Beweis dafür ist schnell erbracht. Man muss sich nur Luthers Übersetzung des bekannten Bibelwortes "Freut Euch in dem Herrn allewege. Und abermals sage ich Euch: Freut Euch" laut vorlesen und dabei "abermals" durch "erneut" ersetzen. Klingt schauerlich, oder?
BLÜMERANT
Zart und leicht kommt es daher, das blümerant, fast schon frech und lustig. Es weckt Erinnerungen an Sommerwiesen, Schmetterlinge im Bauch oder auch ...

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