Account/Login

Das verkaufte Lachen

FAMILIENFILM:"Timm Thaler".  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Arved Friese als Timm   | Foto: Mühle
Arved Friese als Timm Foto: Mühle
Es ist kein klassisches Märchen: James Krüss schrieb "Timm Thaler" 1962 als Reaktion auf das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit, siedelte es aber früher an. Spätestens seit der TV-Serie von 1979 kannte jeder die Geschichte des Jungen, der sein Lachen verkauft. Regisseur Andreas Dresen ("Halbe Treppe", "Sommer vorm Balkon") liebt sie, seit er als Kind das Buch las. Jetzt kommt seine Verfilmung ins Kino – und sieht anders aus als das, was er bisher gemacht hat: Mit einem Budget von rund sieben Millionen Euro hatte er ganz neue Möglichkeiten. Drehbuchautor Alexander Adolph beließ die Geschichte in den 20er Jahren, allerdings mit Referenzen ins Hier und Jetzt.

Eine kleine Gasse bildet zunächst den Kosmos des Jungen, der hier arm, aber glücklich mit seinem Vater lebt. Als Gegenentwurf dient das mondäne Hotel, in dem beide gern einmal essen würden und in dem die feinen, aber auch gemeinen Menschen Station machen. Dazwischen steht die Pferderennbahn, wo ein Armer reich oder ein Reicher arm werden kann: Hier verkauft Timm nach dem Tod seines Vaters dem Baron Lefuet sein Lachen und gewinnt im Gegenzug ab jetzt jede Wette.

Arvet Friese spielt Timm manchmal zu verhalten und stoisch, Dresen hätte ihm mehr Emotionen zutrauen müssen, denn Timm kann zwar nicht mehr lachen, aber traurig oder wütend dürfte er schon sein. Da kann Jule Hermann als Timms Freundin Ida wesentlich mehr aufspielen. Neben altbekannten Dresen-Darstellern wie Axel Prahl gibt Justus von Dohnányi mit teuflischer Freude den Baron Lefuet, der das Lachen dafür nutzen will, die Herzen der Menschen zu gewinnen – und seine Macht zu vergrößern. In einer animierten Sequenz erklärt er Timm, wie man afrikanische Völker dazu bringt, ihr eigenes Wasser zu kaufen und damit abhängig von ausländischen Investoren zu werden …

Dresen hat einen warmherzigen, spannenden Film gemacht, der mit großartigen Bildern und einer klaren Botschaft unter die Haut geht. (Läuft flächendeckend, ohne Alterslimit)

Ressort: Kino

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel