Kuriose Verwechslung
Heitersheimer wird von Schufa für tot erklärt
Bodo Herbstritt lebt. Trotzdem meldete die Schufa seinen Tod an Bankinstitute, bei denen der Heitersheimer Konten hat. Eine Falschmeldung, die beträchtliche Folgen nach sich ziehen sollte.
Di, 24. Jan 2017, 17:51 Uhr
Heitersheim
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Aber was war geschehen? Inzwischen hat Bodo Herbstritt ein Schreiben der Schufa erhalten, mit der Erklärung, wie das fatale Missverständnis zustande kam. Eine Direktbank, bei der Bodo Herbstritt ein Konto hat und bei der auch seine verstorbene Mutter Rotraud Herbstritt ein Konto hatte, meldete am 30. Dezember 2016, dass Bodo Herbstritt am 11. August 2010 verstorben sei. Tatsächlich ist dies das Sterbedatum seiner Mutter. Daraus ergeben sich weitere Fragen: Warum fiel niemandem auf, dass das Sterbedatum und das Datum der Meldung so weit auseinanderlagen? Wie konnte jemand die beiden unterschiedlichen Geburtstage verwechseln, und wie konnte jemand die verschiedenen Vornamen vertauschen?
Diese Bank bestätigt, dass vonseiten "unseres Kundenservices Herr Bodo Herbstritt versehentlich als verstorben eingetragen" wurde. "Da er bei uns im Haus ein Girokonto mit Dispokredit hat, geht dann immer automatisch eine Mitteilung an die Schufa." Der Hintergrund sei folgender: Auf die Anschrift von Bodo Herbstritt sei ebenfalls seine vor sechs Jahren verstorbene Mutter gemeldet. Diese führte ein sogenanntes Extra-Konto. Im Zuge einer Nachlegitimierungsaktion aufgrund aktueller Bafin-Vorschriften wurde festgestellt, dass Rotraud Herbstritt nicht mehr am Leben ist. "Leider ist es der bei uns bearbeitenden Person nicht aufgefallen, dass auf die Anschrift aber zwei Personen (nämlich auch der Sohn) eingetragen sind. Somit wurde versehentlich Herr Herbstritt anstelle seiner Mutter bei uns als verstorbene Person gekennzeichnet." Dieser Fehler sei bedauerlich. Der Kundenservice der Direktbank hat sich schriftlich bei Herbstritt entschuldigt. Er bekam darüber hinaus 100 Euro als Gutschrift.
Ärgerlich bleibt die Sache dennoch. "Sie können doch nicht jemanden für tot erklären, ohne eine Sterbeurkunde vorliegen zu haben", schimpft Herbstritt. Er überlegte zwischenzeitlich auch, auf Schadensersatz für die zahlreichen Arbeitsstunden zu klagen, die ihn das Versehen gekostet hat. Schließlich habe er massive Probleme gehabt. Und er musste sich mit den Hotlines der Banken herumärgern. 20, 30, bis zu 50 Minuten lang gab’s Musik vom Band. Weil er seine Aussichten aber als gering einschätzt, wird er darauf wohl verzichten. Bei der Polizei war Bodo Herbstritt übrigens auch, doch die hätte ihm lediglich eine "Lebendbescheinigung" ausstellen können.