Lösung fürs Artik in Sicht

Das Jugendkulturzentrum soll vom Siegesdenkmal in einen leeren Supermarkt ziehen – ein Sonderangebot wäre das nicht.  

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Zum Jahresende läuft der Mietvertrag des Jugendkulturzentrums Artik mit der Stadt aus. Dann ist in der früheren Unterführung unterm Siegesdenkmal Schluss; die Jugendlichen müssen wegen des Baus der Stadtbahn die im Mai 2003 (damals unter dem Namen "Z") eröffneten Räume aufgeben. Etwas Neues haben sie noch nicht. Doch jetzt ist eine Lösung in einem ehemaligen Supermarkt an der Merzhauser Straße in Sicht. Der Haken: Die Stadt müsste bei der Miete einiges mehr zuschießen. Der Gemeinderat sagt überraschend einstimmig seine Unterstützung zu.

Seit Monaten suchen die Jugendlichen des 70 Mitglieder zählenden Vereins Artik neue Räume für ihr Jugendkulturzentrum am Rande der Fußgängerzone, zuletzt verstärkt mit Hilfe der Stadtverwaltung und deren Immobiliengesellschaft FWI. Etwas Geeignetes war bislang nicht unter den angebotenen Objekten. "Eine städtische Liegenschaft, die so günstig ist, haben wir nicht", sagt Gudrun Kreft vom Amt für Kinder, Jugend und Familie. In Frage kommen noch vier Standorte: das derzeit leerstehende ADAC-Gebäude der Freiburger Stadtbau am Karlsplatz, die im Vergleich zum Siegesdenkmal deutlich kleineren Räume der Musikschule im Haus der Jugend in der Wiehre, die ab Januar ebenso frei werden wie die Geschäftsräume eines Pianohauses an der Hildastraße. Der Favorit der Artik-Mitglieder ist aber ein leer stehender Supermarkt am Basler Tor. Er bietet viel Platz und ist sehr gut an den ÖPNV angebunden – die Stadtbahnlinie 3 hält ganz in der Nähe. Aus dem Rennen ist derweil der Q-Club am Fahnenbergplatz; eine angedachte gemeinsame Nutzung mit den jetzigen Betreibern sei schwierig, sagt Artik-Geschäftsführer Konstantin Rethmann. Stadträtin Julia Söhne (SPD), die die Suche begleitet, hält den Standort am Basler Tor für "total toll": "Mir fallen 10 000 Steine vom Herzen."

Klar ist: Die Miete für den Supermarkt – mit Keller, Büro und Verkaufsfläche rund 1000 Quadratmeter – ist deutlich teurer als die Räume am Siegesdenkmal; ein Makler bietet ihn für 7700 Euro kalt im Monat an. Klar ist auch: Der jetzige Mietkostenzuschuss (rund 20 000 Euro im Jahr) reicht dafür nicht aus, selbst wenn Artik sich Partner ins Boot holt und durch Untervermietung Einnahmen generiert oder wenn es weitere Finanzierungsoptionen kreiert (Sponsoren, ein Café). Man wolle seinen Beitrag leisten, verspricht Konstantin Rethmann: "Wir stellen uns der Herausforderung."

Für Gudrun Kreft ist ungewiss, wie es mit dem Artik weitergehen soll. Sie lobt ausdrücklich die Arbeit der Aktiven, glaubt aber auch, dass es nicht einfach in eine andere Location verpflanzt werden könne. Es müsse in jedem Fall sein Profil ändern und sich neu ausrichten. Eine sichere Perspektive biete das Haus der Jugend; besser dort mit weniger Platz, als wenn es nicht nahtlos weitergeht, findet Kreft: "Das Schlimmste und Schwierigste wäre, wenn Artik gar keine Anschlussunterbringung hätte. Da zerfasert so ein Verein schnell." Das Haus der Jugend finden die Stadträte Carolin Jenkner (CDU) und Timothy Simms (Die Grünen) keine gute Idee. Letzterer sagt: "Wenn man das Artik erhalten will, kann man es nicht einfach in eine andere Jugendeinrichtung integrieren." Die Artik-Aktiven wollen ihr Konzept auf jeden Fall an den neuen Ort anpassen und "weiterentwickeln", sagt Rethmann. Am 14. November ab 12 Uhr laden sie dafür zu einer "Zukunftswerkstatt" ins Artik ein.

Was den favorisierten Standort an der Merzhauser Straße betrifft und eine etwaige baldige Erhöhung des städtischen Mietzuschusses, stehen alle Fraktionen und Gruppen im Gemeinderat hinter der Sache. In einem Schreiben bitten sie OB Dieter Salomon, dass die Stadt dem Vermieter "großes Interesse" an einer Anmietung des früheren Supermarkts signalisiert.

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