Vereint im Verein

Der "Junghof Kappel" organisiert Ferienfreizeit für Kinder

Kleiner Onkel und Geigenmusik – das sind die prägenden Programmpunkte der Ferienfreizeit des "Junghof Kappel". Der hat sich neu gegründet – und gleich eine Freizeit für Kinder auf die Beine gestellt.  

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Luisa Nunez-Westpfahl, Sarah Marie Immer und Lena Grimm Foto: Thomas Kunz
Aus Penny soll ein "Kleiner Onkel" werden – und bald sieht die Schimmelstute aus wie Pippi Langstrumpfs Pferd. Die sieben Mädchen auf dem Junghof malen ihr die charakteristischen schwarzen Punkte auf: Das war einer von vielen Programmpunkten bei der Pfingstferienfreizeit, die auf dem Junghof stattfand. Der neue gleichnamige Verein hat sie organisiert.

So viele Punkte wie Penny hat der "Kleine Onkel" wahrscheinlich nicht. Aber sie sieht ihm sehr ähnlich. Maura (9) hat geholfen, die Punkte aufzumalen. Davor sind sie und die anderen ohne Sattel auf den Ponys geritten, haben sie herumgeführt und geputzt. Für manche der Mädchen war das alles ganz neu, weil sie sonst keinen Kontakt zu Pferden – und auch nicht zu anderen Tieren – haben. Maura dagegen ist längst Pferdeexpertin: Sie kommt oft auf den Junghof, weil ihre Mutter Lena Grimm hier mitarbeitet und zum Vorstand des in diesem Monat gegründeten Vereins gehört.

Mauras Lieblingspferd ist der schwarzweiße Django, der aber nimmt an diesem Tag nicht am Programm teil. Auch Leah (7) und ihre Schwester Zelda (5) sind öfters auf dem Junghof und mögen die Pferde. Neben neun Ponys und sechs größeren Pferden leben hier noch fünf Hühner und drei Hasen, erzählt Sarah Marie Immer, die seit viereinhalb Jahren die Pächterin des Hofs ist. Der Hofkater ist vor kurzem gestorben, aber es sollen auf jeden Fall wieder Katzen dazukommen. Außerdem bringt Sarah Marie Immer meist ihre beiden Hunde Balou und Filou mit – sie spazieren zwischen den Kindern und Pferden herum.

Vom Innenhof geht’s in die Reithalle. Sarah Marie Immer packt ihre Geige aus: Zusammen mit den sieben Mädchen und den Ponys Penny, Lulu und Tornado geht sie auf die Sandfläche und fängt an zu spielen – das Pippi-Langstrumpf-Lied. Die Ponys laufen voraus, frei und ohne Sattel, die Kinder und Sarah Marie Immer folgen ihnen. Das Tempo der Ponys und das Geigenspiel passen sich jeweils einander an – mal wird beides schneller, mal langsamer.

Als sich Sarah Marie Immer und die Mädchen auf den Boden setzen, bleiben auch die Ponys stehen. Alle drei schauen zu den Menschen ’rüber, ihre Ohren sind gespitzt. Sie hören der Geige zu und nähern sich langsam, die kleine Lulu geht voran. Solche Erlebnisse hat Sarah Marie Immer oft, wenn sie Pferden vorspielt: "Sie hören besonders gut und haben sehr viel Taktgefühl." Sarah Marie Immer ist Profi-Musikerin, mit dem Junghof verwirklicht sie ihren Traum, ihre Liebe zur Musik und zu Pferden zu verbinden. Bei beidem hat sie das Gefühl, zu sich selbst zu kommen. Das will sie auch anderen vermitteln, deshalb wollen sie und drei Vorstandskolleginnen im neu gegründeten Verein ihr Programm weiter ausbauen: Neben den Angeboten für Kinder und Jugendliche, Kitas und Schulen wollen sie Ältere aus Pflegeheimen einbeziehen.
Junghof Kappel
Gegründet: Mai 2018
Mitglieder: zehn
Angebot: Reit- und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche, Erwachsene; Ferienfreizeiten, Kammermusikreihe, Angebote für Schulen und Kitas
Mitgliedsbeitrag: 40 Euro/Jahr
Kontakt: Sarah Marie Immer,
Tel. 0761/6967-0599 oder http://www.junghof-kappel.de

"Pferde wirken ähnlich therapeutisch wie Delfine", schwärmt Sarah Marie Immer, davon sollen andere profitieren – gleichzeitig sind die Angebote, zu denen auch eine Kammermusikreihe gehört, die Basis für die Finanzierung des Hofunterhalts. Genau wie Sarah Marie Immer, die Mutter von drei Söhnen ist, haben auch ihre Vorstandskolleginnen Lena Grimm und Luisa Nunez-Westpfahl eigene Kinder, die sie oft mitbringen.

Lena Grimm ist Fotografin, Luisa Nunez-Westpfahl Ergotherapeutin – sie wollen ihre Berufe langfristig auf dem Junghof einbringen. Vor allem aber ist allen wichtig, den Kindern und allen anderen weit mehr als "nur" Reiten zu vermitteln: "Pferde sind bei uns keine Sportgeräte, sondern feinfühlige Lebewesen", sagt Sarah Marie Immer. Deshalb spielt sich nur ein kleiner Teil des Programms auf den Pferderücken ab, ein großer Teil hat mit dem Kontakt zu den Pferden zu tun. Außerdem leben die Tiere hier nicht in Boxen, sondern in offenen Ställen, wo sie sich frei bewegen können.
Termin: Sonntag, 3. Juni, ab 16 Uhr: "Barock trifft Tango" in der Kammermusikreihe am Junghof, Großtalstraße 101. Werke unter anderem von Bach und Piazolla. Eintritt für 10 Euro, Kinder frei.
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