Rieselfeld

Kepler-Gymnasium: Schulleiter Rolf Behrens verabschiedet

Rolf Behrens, Leiter des Kepler-Gymnasiums in Rieselfeld, wurde mit Feuerwerk verabschiedet.  

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Für Rolf Behrens gab’s Kunstwerk  und Feuerwerk   | Foto: Rita Eggstein
Für Rolf Behrens gab’s Kunstwerk und Feuerwerk Foto: Rita Eggstein

Im Foyer hängt ein riesiges Mobile, es besteht aus unzähligen gelben Tetraedern, dreht sich sachte um die eigene Achse und zeigt so, was ringsrum steht: "Nach der Ära des Verehrens kommt die Phase des Ent-Behrens." Das geometrische Kunstwerk haben Schüler gemacht für Rolf Behrens. Er ist Mathe- und Informatiklehrer und Direktor des Kepler-Gymnasiums – gewesen: Am Dienstagabend hat ihn seine Schule in Rieselfeld verabschiedet.

Als Rolf Behrens das erste Mal die Schule abschloss, 1969 im westfälischen Borken, wollte er die Welt verändern und Journalist werden. Dann hatte er Bedenken, ob Berichte über Kaninchenzüchter was bewirken könnten, sagt er trocken. "Die zweite Option war immer, die Welt über die Köpfe der Kinder zu verändern." Er studierte Mathe, Politik, Volkswirtschaft und Soziologie in Münster und Freiburg, und wurde Referendar am Droste-Hülshoff-Gymnasium – mit 23 Jahren. "Manche Lehrer haben mich in der großen Pause rausgeschickt." Dann kam er ans Kepler, damals in Herdern.

Von dem Schulhaus blieb nur der Turm, von dem eine alte Zeichnung in Behrens’ Büro im 18 Jahre alten Neubau hängt. "Ich bin 39 Jahre gegen meinen Willen am Kepler", erzählt der 64-Jährige mit sonorer Stimme vor der Verabschiedung: Die Schule hatte einen üblen Ruf bei Junglehrern, aber Behrens fand’s dann richtig gut. In den 80ern drohte wegen Schülermangels die Schließung. Seit 1999 leitete er das Kepler – das mit 1035 Schülern und 105 Lehrern eines der größten Gymnasien der Stadt ist – und als Geschäftsführer vertrat er die Interessen aller anderen mit. Dabei hat er klare Ansagen gemacht, ob es um Platzmangel oder die Entwicklung ging, seit Eltern die Grundschulempfehlung egal sein kann. "Wir haben jetzt 63 Prozent Gymnasiasten", sagt Behrens. Eine Fünftklässlerin bekam trotz Förderns grade ein Zeugnis mit sieben Fünfern. "Das ist eine Katastrophe, vor allem für das Kind. Die Fälle häufen sich."

Behrens ist einer der Autoren des Konzepts "Gymnasium 2020", das ein Arbeitskreis im Auftrag des Kultusministeriums erstellte. Es hagelte Kritik, die Schulart solle zur höheren Gemeinschaftsschule werden. "Wir wollen das Gymnasium öffnen, aber für die, die zu Leistung kommen können, auch durch Förderung", erklärt Behrens und schiebt nach: "Ich finde das Papier immer noch gut." Wegen des innovativen Lernateliers im Ganztagsangebot des Keplers und der Debatte um die Weiterentwicklung des G 8 saß Behrens häufig in Arbeitskreisen.

Das G 8 war gar kein so großer Einschnitt, findet Behrens. Aber in den letzten 40 Jahren sieht er starke Veränderungen: "Früher waren die Gymnasien viel strukturierter und homogener organisiert." Und heute stünden im Unterricht nicht Lehrer, sondern Schüler im Mittelpunkt. Beim Kepler-Hock stand der Direktor im Zentrum: Die Schule plante ein Mini-Feuerwerk – weil er so vor Ideen sprüht. Behrens’ nächster Plan: ein halbes Jahr Auszeit mit seiner Frau und mit dem Wohnmobil die Welt bereisen.

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