Müll
Freiburg startet Mehrwegsystem für Kaffeebecher
In Freiburg gibt es ab sofort Pfandbecher für Kaffee zum Mitnehmen. Damit wollen Stadt und Abfallwirtschaft ASF den Müll in der Innenstadt verringern – laut ASF als erste deutsche Großstadt.
Mo, 21. Nov 2016, 16:23 Uhr
Freiburg
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16 Cafés und Backshops im Zentrum machen vom Start weg mit, sagte ASF-Chef Michael Broglin bei der Vorstellung des "Freiburg-Cups" im Café Libresso in der Uni-Bibliothek. Das hat die beigen Plastikbecher mit grüner Skyline – vom Freiburger Münster bis zum Hirschsprung im Höllental – schon im Regal neben der Kaffeemaschine. Alle 16 sollen bis Dienstag-Nachmittag mit den Pfandbechern ausgerüstet sein.
Einen Euro Pfand zahlen Kaffeetrinker auf den Becher, den sie in allen Läden abgeben können, die mitmachen. Dort wird er in der Maschine gespült.
Ziel ist, Abfall zu vermeiden, erklärte Gerda Stuchlik, Umweltbürgermeisterin von Freiburg. In der "Green City" ist Müll vermeiden erste Bürgerpflicht, die Restmüllquote ist niedrig. Dennoch hat die Stadt ein Problem mit Verpackungsmüll, vor allem in der Altstadt. Das ärgert nicht nur Geschäftsleute und Bürger. "Es ist eine riesengroße Arbeitsbelastung für meine Mitarbeiter", sagte ASF-Geschäftsführer Broglin.
"Es ist nicht nur ein Freiburger Phänomen, dass in der Innenstadt immer mehr Pappbecher liegen und die Straßen vermüllen", erklärte Stuchlik. Aber allein in der Stadt fielen jedes Jahr zwölf Millionen leere Pappbecher an.
"80 Prozent des Problems sind gelöst", sagte Gerda Stuchlik zum Freiburg-Cup: Der Deckel bleibt ein Wegwerfartikel – der Hygiene wegen.
Der "Freiburg-Cup" könne 400 Mal benutzt und gespült werden. "Das spart Wasser, Papier und Energie", sagte Stuchlik. Die Stadt finanziert den Versuch, den Pappbechermüll in den Griff zu kriegen. Er kostet 8500 Euro und ist erstmal auf ein Jahr angelegt. "Ich hoffe, dass es zu einer Dauereinrichtung wird", sagte Abfallchef Broglin. Dazu müssen sich dem Mehrwegsystem mehr Läden anschließen. Broglin meinte: "Wenn’s in einer Stadt wie Freiburg nicht funktioniert, dann kann man das Thema lassen."
- Bäckerei Pfeifle, Schiffstraße 7 und Oberlinden 18;
- Sedan-Café, Sedanstraße 9;
- Kaisers Backstube, Bertoldstraße 18;
- Café Légère, Niemensstraße 8;
- Café Domino, Konviktstraße 21;
- Back-Café Kronenhaus, Werthmannstraße 15;
- Café Libresso in der UB, Platz der Alten Synagoge;
- Café Europa, Uni, Kollegiengebäude 2;
- Schwarz und Wald, Rathausgasse 12;
- Café Aspekt, Bertoldstraße 26;
- Bäckerei Lienhart, Schwabentorring 3 und Schusterstraße;
- Café Auszeit, Belfortstraße 25 und Rempartstraße 9; und
- Café Senkrecht, Uni Innenhof.
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