Kino

Der 14 Jahre alte Moritz Knapp spielt in einem Berlinale-Film mit

Großer Auftritt: Im Berlinale-Film Kreuzweg spielt Moritz Knapp aus Freiburg-Littenweiler einen Jungen, in den sich die Hauptfigur Maria verliebt.  

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Moritz Knapp arbeitet als Schauspieler am Theater und für Fernsehen und Kino.  | Foto: ingo schneider
Moritz Knapp arbeitet als Schauspieler am Theater und für Fernsehen und Kino. Foto: ingo schneider

Anzug mit oder ohne Krawatte? Die Frage, wie man am besten zur Berlinale geht, wenn man nicht Kinobesucher, sondern Mitglied des Schauspielensembles des gezeigten Films ist, wusste Moritz Knapp nicht recht zu beantworten. So rief der 14-Jährige Regisseur Dietrich Brüggemann an. Ohne sei besser, habe der ihm gesagt. Brüggemann hat mit Kinofilmen wie "Renn, wenn du kannst" und "Drei Zimmer/Küche/Bad" bereits große Erfolge gehabt. Sein neues Werk "Kreuzweg" läuft nun auf der Berlinale und ab 20. März in den Kinos.

In "Kreuzweg" spielt Moritz Knapp aus Littenweiler Christian, einen Jungen, in den sich die Hauptfigur Maria (Lea van Acken) verliebt. Doch die Beziehung ist schwierig, denn Maria kommt aus einer tief gläubigen Familie, die den Lehren einer radikal-christlichen Priesterbruderschaft folgt. Sie kommt deshalb in Gewissensnöte. "Kreuzweg" ist einer von vier deutschen Beiträgen im Wettbewerb der Berliner Filmfestspiele, Premiere hat das Drama am Sonntag im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz. Moritz wird mit dabei sein. "Ich freue mich drauf", sagt der Schüler des Rotteck-Gymnasiums. Er sehe den Film dort auch zum ersten Mal.

Gedreht wurde "Kreuzweg" im vergangenen Herbst in Ludwigsburg und Umgebung sowie in Berlin, Moritz’ Szenen fielen überwiegend in die Schulferien. "Es hat Spaß gemacht", erzählt der Achtklässler. Er habe kaum Unterricht verpasst. Seine Lieblingsfächer sind Mathe und NWT (Naturwissenschaft und Technik), ein Fach, in dem viel gebastelt wird. Da überrascht es nicht, dass die Modellfliegerei neben Zauberei und Kartentricks zu Moritz’ Hobbys zählt.

Neue Staffel von "Tiere bis unters Dach" geplant

Als er zum Casting für "Kreuzweg" fuhr, habe er zuerst für eine kleine Rolle vorgesprochen, bei einem zweiten Vorsprechen habe Regisseur Brüggemann ihm dann spontan einen anderen Text vorgelegt. Schon kurz darauf musste er eine Szene als Christian vorspielen. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, der am Ende belohnt wurde – seine Rolle ist die größte Kinderrolle neben der Hauptfigur Maria.

"Kreuzweg" war aber nicht Moritz’ erste Schauspielerfahrung. Seit 2012 spielt er eine Hauptrolle in der ARD-Kinderserie "Tiere bis unters Dach", die im Glottertal und in der Region gedreht wird. Beim Casting habe sich Moritz gegen 150 Kinder durchgesetzt, erinnert sich sein Vater Johannes, der als Solorepetitor und Kapellmeister am Theater arbeitet. In 20 Folgen hat Moritz bislang mitgespielt, im Laufe des Jahres soll mit den Dreharbeiten für Staffel fünf begonnen werden.

Bevor Moritz das erste Mal vor der Kamera stand, sammelte er am Theater Freiburg erste Bühnenerfahrung: Ab 2007 hatte er mehrere Statistenrollen, 2010 dann seine erste größere Sprechrolle in "Orpheus in der Unterwelt". Um Filmrollen kümmert sich inzwischen eine auf Kinder spezialisierte Agentur aus Berlin, sie verschaffte Moritz das Casting für "Kreuzweg". Darauf vorbereitet hat ihn Schauspieler Victor Calero aus dem Ensemble des Freiburger Theaters. Zusammen haben sie Moritz’ Rolle durchgesprochen. "Er hat mir sehr geholfen", sagt Moritz über seinen Mentor. Und Calero sagt über Moritz: "Er ist ein sehr verständiger Junge und ein großes Talent."

Bevor Moritz morgen nach Berlin reist, steht er heute Abend auf der Bühne des Großen Hauses. Es ist seine Premiere in "Die Csardasfürstin". Die Operette steht bereits seit Oktober auf dem Spielplan, allerdings konnte Moritz wegen der Dreharbeiten bislang nicht mitwirken, da Jugendliche nur eine begrenzte Anzahl an Tagen pro Jahr als Schauspieler arbeiten dürfen. Ob er später mal Schauspielprofi werden wolle? Früher, sagt Moritz, habe er Pilot werden wolle. Und jetzt? Er überlegt, zuckt mit den Schultern und sagt: "Ich habe noch keine festen Pläne."

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