Mädchenfußball
Starke Talente des SC Freiburg: Quartett im Team des U17-Europameisters
Sie schießen Tore am Fließband und verwandeln abgebrüht Elfmeter - die vier SC-Spielerinnen Janina Minge, Vanessa Ziegler, Giulia Gwinn und Klara Bühl hatten großen Anteil am Gewinn des U-17-EM-Titels. Am Samstag spielen sie mit dem SC im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft.
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Natürlich richteten sich alle Augen auf die Elfmeterschützinnen. Was man in einer solchen Situation macht? "Ich habe einfach versucht, alles um mich herum so gut wie möglich auszublenden", erzählt Giulia Gwinn, die beim Sportclub wie Minge nicht nur im Kader der U17 sondern bereits im Frauenbundesliga-Team von SC-Coach Jens Scheuer spielt.
Extra trainiert haben die deutschen B-Juniorinnen das Elfmeterschießen vor dem Endspiel nicht. Man habe das Spiel schließlich schon vorher entscheiden wollen. "Wir hatten allerdings den Trainingsplatz neben den Spanierinnen und die hatten geübt, das haben wir gesehen", sagt Minge. Sorge hat das dem Freiburger Quartett dennoch nicht bereitet und geholfen hat das Extratraining der spanischen Auswahl auch nicht: Sowohl Minge als auch Gwinn, die zum Elfmeterpunkt traten, versenkten ihre Schüsse solide im Netz hinter der spanischen Keeperin Noelia Ramos – und legten damit einen wichtigen Grundstein für den deutschen Titelgewinn.
Dass gleich vier Spielerinnen aus dem Freiburger Aufgebot in Weißrussland mit von der Partie waren, spricht für die Qualität der Jugendarbeit des Sportclubs. Und vom Toreschießen konnten die Freiburger Vertreterinnen während des Turniers gar nicht genug bekommen: Gleich im Auftaktspiel der Endrunde, ebenfalls gegen Spanien (2:2), gelang Klara Bühl ein Doppelpack. Im dritten Gruppenspiel gegen die Tschechische Republik (4:0) sowie im Halbfinale gegen England (4:3) tat Vanessa Ziegler es ihr gleich. Dementsprechend bemerkenswert ist der Blick auf die Statistik: Insgesamt gingen während des EM-Turniers sieben der zehn deutschen Tore sowie zwei der drei verwandelten Elfmeter im Finalspiel auf das Konto der Freiburgerinnen.
Was nach dem Europameisterschaftssieg kam? Abreise aus dem Vier-Sterne-Hotel, Rückflug, Empfang am Frankfurter Flughafen, Zeit mit der Familie – und nach den Pfingstferien der Weg in die Schule. "An den ersten Schultagen kamen die Lehrer dann schon zu uns und haben gratuliert", berichten Bühl, Gwinn und Minge, die neben dem Leistungssport auch noch das Abitur vor Augen haben. Ansonsten habe alles seinen gewohnten Gang genommen.
So toll der kontinentale Titelgewinn auch sei – genug hat das Quartett mit diesem Pokal noch lange nicht. Die Freiburgerinnen sind hungrig auf den nächsten großen Erfolg. Gelegenheit dazu bietet sich ihnen schon in den kommenden Tagen und Wochen: Gemeinsam mit der U17 des Sportclubs sind sie als Zweite der Bundesliga-Staffel Süd hinter Meister 1899 Hoffenheim in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft der B-Juniorinnen eingezogen. Im Halbfinal-Hinspiel empfangen sie am Samstag, um 14.30 Uhr, den FSV Gütersloh im Schönbergstadion. Keine leichte Aufgabe, das weiß Klara Bühl aus eigener Erfahrung: "Wir haben im Sommer ein Turnier gespielt, bei dem wir schon einmal auf Gütersloh getroffen sind, und da gab es ein Unentschieden." Deshalb rechnen die Freiburgerinnen mit einer Partie auf Augenhöhe.
Die Spielerinnen aus Westfalen, die am Wochenende zum wiederholten Male Meister in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga wurden, sind bereits geübt im Kampf um die deutsche Meisterschaft: Während sie schon vier Mal im Finale standen und ebenfalls zwei Europameisterinnen in ihren Reihen spielen, ist das Halbfinale für das Nachwuchsteam aus dem Breisgau von Coach Edgar Beck eine Premiere. Chancen rechnen sich die Freiburgerinnen trotzdem aus: "Wir haben unterschiedlichste Spielertypen und einen super Teamgeist", berichtet Kapitänin Vanessa Ziegler.
In seinem Mantra für den bevorstehenden Samstag ist sich das Quartett einig: "Gut vorlegen und zu Null spielen." Mit dem Europameistertitel im Gepäck können die vier die Partie schließlich mit viel Selbstvertrauen angehen – und ihre noch jungen Karrieren mit einem weiteren Höhepunkt krönen. Der nächste folgt für die Nationalspielerinnen übrigens schon Ende September: Dann steht in Jordanien die U17-Weltmeisterschaft auf dem Programm.
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