Elsass
Erstmals tollt Eisbärbaby durch den Zoo in Mulhouse
Vor vier Monaten wurde Nanuk in Mulhouse geboren. Jetzt zeigt sich die junge Eisbärdame erstmals dem Publikum. Und das ist von dem plüschigen Wesen natürlich schwer entzückt.
Di, 28. Feb 2017, 0:04 Uhr
Südwest
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Als sich Sesi und einer der drei ausgewachsenen Eisbären des Zoos in Mulhouse genüsslich auf dem Boden zu wälzen beginnen, tut es die 15 Kilo schwere Kleine ihnen nach. Es beginnt ein Spielen und Liebkosen von Schnauze zu Schnauze. Durch die Reihe der Schaulustigen vor der trennenden Sicherheitsglasscheibe und auf der Empore geht ein hingerissenes "Ahh". Nanuk setzt, die im Verhältnis gewaltige Mutter immer schützend an der Seite, den Spaziergang über den eingezäunten Hügel fort. Vor der Geburt brachte die sechs Jahre alte Sesi, die aus einem niederländischen Zoo stammt, 245 Kilo auf die Waage. Nun, wenige Monate nach der Geburt, sagt eine Pflegerin, dürften es an die 300 Kilo sein.
"Nanuks Geburt ist eine Premiere für Mulhouse", sagt Zoodirektor Brice Lefaux. Deshalb habe man das erfreuliche Ereignis erst deutlich nach der Geburt am 7. November 2016 bekannt gemacht. Für seine Vorsicht hatte der Zoo gute Gründe. Nanuk ist der zweite, in einem französischen Zoo geborene Eisbär seit 20 Jahren. 15 Eisbären kamen 2016 in europäischen Zoos zur Welt. Nur sechs, darunter die kleine Nanuk, haben überlebt. Eisbären gelten infolge des Klimawandels und der Eisschmelze an den polaren Zonen als bedroht. Etwa 30 000 Exemplare leben in freier Natur.
Umso mehr wird man Nanuks Heranwachsen in Mulhouse mit Aufmerksamkeit verfolgen. Bis Montagnachmittag waren sowohl das Geschlecht wie der Name des Babybären geheim gehalten worden. Etwa 20000 Zoobesucher hatten über vier Namensvorschläge abgestimmt. Nanuk bedeutet auf Inuit, der Sprache der Eskimos, Eisbär. Das Baby hat schon jetzt einen weiten Weg zurückgelegt. Bei seiner Geburt dürfte es wie alle Eisbärenjunge etwa 500 Gramm gewogen haben. Bedingt durch den Lebenszyklus der Eisbären, sind die Eisbärinnen trächtig, wenn das Nahrungsangebot schlecht ist. Das Muttertier zehrt bis zur Geburt maßgeblich von seinen Fettreserven.
Nach einem kurzen Spaziergang hat Nanuk am Montag auch ihre ersten Schwimmversuche unternommen. Wieder geht die Mutter voran, lässt sich in das Bassin der Eisbären plumpsen. Nanuk schnüffelt, stolpert regelrecht hinter ihr ins Nass und geht erst einmal unter. Sesi stupst sie mit der Nase an den Beckenrand zurück. Mit jedem Zug, den sich Nanuk voranwagt, gewinnt sie an Sicherheit.
- Fotogalerie: Eisbärbaby Nanuk tapst durchs Gehege
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