Geplant für 20 000 Urlauber, genutzt als Lazarett, Kaserne und Offiziersschule – das Seebad Prora auf Rügen startet wieder einmal einen Neuanfang.
Hier sollen Menschen Urlaub machen? In einer Naziruine? Musterwohnung steht an der Straßenlaterne, in 50 Metern rechts abbiegen. 250 Apartments, freier Blick aufs Meer, elfenbeinfarbener Sandstrand, außen Denkmal, innen modern, und Abschreibungsmöglichkeiten, die jeden Bauherrn ins Schwärmen bringen.
Und dann: viereinhalb Kilometer Beton praktisch am Stück, eine endlose Wand in matschigem Graubraun, fünf Stockwerke hoch. Fenster, Türen, Fenster, Türen, ein Durchgang. Dasselbe noch mal, und noch mal, und noch mal. Ein unvorstellbar langer Bau in Blöcken. Wer davor steht, wird ganz klein. Treppentürme, Flure, geduckte Decken. Stahlstäbe, die aus den Wänden ragen, glaslose Fensteröffnungen, die in die Landschaft gähnen.
Der freundliche Herr der Berliner ...