Ein katholischer Pfarrer aus Oberfranken will mit einem TV-Auftritt die Debatte um den Zölibat neu anstoßen. BZ-Redakteur Dominik Bloedner hat Stefan Hartmann getroffen.
Ein hübsches Fachwerkhaus, seit 1550 wird hier gebraut, das kleine Bier kostet 1,30 Euro. Freitags steht Fisch ganz oben auf der Speisekarte, in Oberfranken gehört sich das so. In der Stube des Brauereigasthofs Wagner steht der Wirt Klaus Bendner, ein Schnauzbartträger, hinterm Zapfhahn, überlegt kurz und sagt dann: "So ein Schmarrn, das mit dem Zölibat". Und dass der Herr Pfarrer es richtig gemacht hätte. Passt schon, sagen sie hier.
Wenige Tage zuvor beim Neujahrsempfang hat Oberhaids SPD-Bürgermeister Carsten Joneitis unter heftigem Applaus der Bürger Stefan Hartmann zu dessen "sehr, sehr gelungen Auftritt" gratuliert. Er sei derzeit "wohl der bekannteste Pfarrer Deutschlands". Ein bisschen Stolz schwingt mit. Oberhaid, das sind 1225 Jahre Geschichte, 4500 Seelen, 80 Prozent davon Katholiken, je zwei Fußball- und Musikvereine, die barocke Wallfahrtskirche St. Bartholomäus und eine weniger schöne Kirche aus ...