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Pillen gehören nicht ins Klo

BZ-INTERVIEW: Der Umweltchemiker Klaus Kümmerer über Medikamente und gefährliche Chemikalien in Flüssen und Seen.  

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Klaus Kümmerer  | Foto: Michael Bamberger
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Klaus Kümmerer Foto: Michael Bamberger

Mit einer neuen Verordnung plant die EU, die Länder zur gründlicheren Schadstoffsuche in ihren Flüssen und Seen zu verdonnern. Das schmeckt nicht jedem, auch Baden-Württembergs grünem Umweltminister nicht. Franz Untersteller sieht schon den Bodensee demnächst auf den Gewässergütekarten ähnlich dunkelrot eingefärbt wie den norditalienischen Drecksfluss Po. Was steckt hinter der Neuordnung? Mit Klaus Kümmerer, Direktor des Instituts für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie an der Leuphana Universität, sprach Michael Brendler.

BZ: Herr Professor Kümmerer, 33 gefährliche Substanzen kennt der Katalog der Wasserrahmenrichtlinie. Nun möchte ihn die EU-Kommission auf 48 erweitern. Ist es tatsächlich so fragwürdig, demnächst unsere Gewässer auch auf Schadstoffe wie Arzneimittel, jodhaltige Kontrastmittel und Flammschutzmittel zu untersuchen?
Kümmerer: Ich denke, es war überfällig, dass auch die Arzneimittel endlich in den Listen auftauchen. Man kann sich natürlich fragen, ob man bei einer solchen Neuordnung nicht auch gewisse Stoffe aus der Liste hätte rausnehmen sollen. Schließlich sind manche Substanzen tatsächlich hierzulande verboten. Warum sollte man also dann nach ihnen suchen? Man ...

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