Auge um Auge, Haus um Haus: Wie im Süden Chiles alte Rechnungen beglichen werden.
Es ist eine milde Sommernacht im Süden Chiles, als die Vermummten den Bauernhof der Luchsingers in Vilcún mit Benzin bespritzen, kurz nach ein Uhr morgens. Werner Luchsinger, der 75 Jahre alte Hofeigner, wird von den Geräuschen wach und tastet instinktiv nach seiner Pistole. Er rennt die Treppe hinunter.
Vor hundert Jahren waren die Luchsingers aus dem Schweizer Kanton Glarus in den Süden Chiles gekommen und hatten sich dort eine neue Existenz aufgebaut, vor 15 Jahren gingen die Probleme los: Landbesetzungen, Brandstiftung, Überfälle, gestohlenes Vieh. Die Mapuche, Nachfahren eines der kriegerischsten Völker Südamerikas, beanspruchen das Land für sich. Erst ging Vetter Rodolfos Heuschober in ...