Autoindustrie

Volkswagen vor Warnstreiks - Ende der Friedenspflicht

Im Tarifkonflikt bei VW sind nun Arbeitsniederlegungen möglich. Mit einer demonstrativen Aktion hat die IG Metall auf das Ende der Friedenspflicht hingewiesen.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/5
Die IG Metall hat bereits angekündigt, ab Anfang Dezember zu Warnstreiks aufzurufen, bisher aber keine konkreten Termine genannt. Foto: Michael Matthey/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Wolfsburg (dpa) - Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen stehen die Zeichen auf Warnstreiks. Mit einem symbolischen Glockenschwingen hat die IG Metall in Wolfsburg demonstrativ das Ende der Friedenspflicht ausgeläutet und damit die Weichen für Arbeitskämpfe gestellt. Medienberichten zufolge könnte es bereits an diesem Montag zu ersten Warnstreiks an VW-Standorten kommen.

"Der Frust in der Belegschaft ist groß", wird Betriebsratschefin Daniela Cavallo zitiert. Mit der Möglichkeit für Warnstreiks gebe es nun ein Ventil, "um Dampf abzulassen". Sie rechne daher mit großem Zuspruch, wenn die ersten Aktionen anstehen, sagte Cavallo. Die IG Metall sprach von etwa 300 Teilnehmern an der symbolischen Aktion am Abend. 

In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Die Beschäftigungssicherung wurde aufgekündigt.

Die Friedenspflicht läuft um Mitternacht aus, ab 1. Dezember sind damit auch Arbeitsniederlegungen möglich. Die IG Metall hat bereits angekündigt, ab Anfang Dezember zu Warnstreiks aufzurufen. Konkrete Termine nannte die Gewerkschaft bisher nicht. 

Mit den Aktionen will sie in dem Tarifstreit um Lohnkürzungen, Stellenabbau und mögliche Werksschließungen noch einmal den Druck erhöhen. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sprach von "Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann".

Erst am Freitag hatte Volkswagen die Vorschläge von IG Metall und Betriebsrat zur Kostenentlastung zurückgewiesen. Damit gieße der Vorstand Öl ins Feuer, sagte Cavallo. 

IG Metall und Betriebsrat hatten angeboten, eine mögliche Tariferhöhung vorerst nicht auszuzahlen und stattdessen in einen Zukunftsfonds einbringen. Im Gegenzug sollte VW auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Volkswagen hielt dagegen, der Vorschlag bringe keine nachhaltige Entlastung. 

Am 9. Dezember wollen Vertreter von Arbeitnehmern und Konzern die Tarifverhandlungen fortsetzen.

© dpa‍-infocom, dpa:241130‍-930‍-304224/2

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel