Katastrophenhilfe
Erdbeben in Nepal: Freiburger Hilfsorganisationen werden aktiv
Von Freiburg aus ist die Not- und Katastrophenhilfe von Caritas International für Nepal angelaufen. Nach dem verheerenden Erdbeben vom Samstag im Himalaya-Gebiet sind in der Herdermer Karlstraße nun 30 der 80 Caritas-Mitarbeiter damit beschäftigt, rasch Hilfe zu organisieren. Freiburger Hilfsorganisationen für Nepal sind tief besorgt.
Mo, 27. Apr 2015, 19:35 Uhr
Freiburg
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Thomas Meierwisch vom Verein Himalaya-Hilfe Freiburg, der Bildungs- und Gesundheitsprojekte unterstützt, ist ebenfalls bestürzt und sorgt sich um nepalesische Freunde: "Am Samstag konnte man noch telefonieren, aber jetzt sind dort die Akkus der Handys leer." Auch sein Verein hat eine Spendenaktion gestartet.
Rund 25 Nepalesinnen und Nepalesen leben in Freiburg, viele haben sich in der "Freiburger Nepalese Association" zusammengetan. So auch Nirdesh Ojha, der an der Uni Mikrosystemtechnik studiert: "Wir sind alle in Kontakt mit unseren Familien. Die, die auf dem Land leben, sind schwieriger zu erreichen, weil dort noch immer kein Strom ist." Sweta Shrestha, die in Freiburg eine Ausbildung zur Altenpflegerin macht, sagt: "Keiner von uns hat nachts geschlafen."
Sie wollte eigentlich heute nach Nepal fliegen, um ihre Eltern zu besuchen; nun dürfen nur noch Rettungsflüge landen. Gut, sagt sie, dass Facebook einen Sicherheitscheck eingerichtet hat: Mit einem Klick können Menschen im betroffenen Gebiet ihre Facebook-Freunde informieren, dass sie sicher sind. "Ohne diesen Service wüssten wir von vielen nicht, dass es sie noch gibt", sagt Sweta Shrestha. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag wollen die Nepalesen in den Mensen der Uni sammeln.
Derweil ist in Herdern am Hauptsitz von Caritas International die professionelle Hilfe angelaufen. Etwa 30 der 80 Mitarbeiter sind mit Nepal befasst. Ein Mitarbeiter war bereits wenige Stunden nach dem Beben unterwegs und sollte am Montagmorgen um 9 Uhr in Kathmandu ankommen; ein zweiter soll heute gegen 15 Uhr in Nepal eintreffen. Am Montag war Krisensitzung bei Caritas International. "Jetzt geht es darum, Hilfsgüter ins Land zu bringen", sagt Pressereferent Achim Reinke.
Die Freiburger Zentrale koordiniert die Hilfeleistungen aus Deutschland, weltweit agiert das internationale Netzwerk von Rom aus. In Nepal selbst hat Caritas Nepal die Federführung übernommen, dort sitzen alle großen Hilfsorganisationen an einem Tisch. Sehr hilfreich, sagt Reinke, sei die Unterstützung der indischen Kollegen, denn nur wenige Nepalesen verstehen Englisch, viele aber Hindi.
Über den Landweg in Indien wolle man auch die Hilfsgüter – Zeltplanen, Decken, Medikamenten-Kits – anliefern, sagt Reinke, "aber nur nach genauer Absprache". Auch Ärzte, Krankenpfleger und Psychologen machen sich auf den Weg. Reinke: "Es gibt eine große Solidarität weltweit."
Derweil sitzen am Mount Everest noch Bergsteiger im Basislager fest. Ob Freiburger oder Südbadener dabei sind, kann man beim Deutschen Alpenverein (DAV) noch nicht sagen: "Die Infrastruktur ist zusammengebrochen, wir haben keine Namen", so Sarah Abs vom DAV.
Spenden für die Freiburger Nepal-Hilfsorganisationen: Informationen unter http://www.himalaya-hilfe.de und http://mehr.bz/nepal
- Wie ist die Lage in Nepal? Drei Freiburger berichten
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