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Forscher: Hinweise auf Leben in der Venus-Atmosphäre
Schon lange spekulieren Astronomen über mögliches Leben auf der Venus. Nun haben Forscher ein verdächtiges Gas aufgespürt. Der Fund verursacht zwar Aufregung - ist aber längst kein Beleg für Leben.
dpa
Mo, 14. Sep 2020, 19:05 Uhr
Panorama
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Die Venus ist ähnlich groß wie die Erde, hüllt sich jedoch in eine dichte Wolkendecke. Durch einen starken Treibhauseffekt herrschen auf der Venusoberfläche mehrere hundert Grad Celsius, es ist viel zu heiß für Leben. In den oberen Atmosphärenschichten, rund 50 bis 60 Kilometer über der Oberfläche, könnten vergleichsweise moderate Temperaturen jedoch Leben erlauben, was zu Spekulationen über schwebende Mikroorganismen geführt hat.
Die Wissenschaftler hatten die Venus mit dem James-Clerk-Maxwell-Teleskop auf Hawaii und dem Atacama-Teleskopfeld in den chilenischen Anden analysiert. Dabei entdeckten sie Spektrallinien, die nur bei Monophosphan vorkommen. Die Venuswolken sind allerdings sehr sauer, wodurch die Verbindung schnell zerstört werden sollte. Sie muss also regelmäßig neu entstehen, um die gemessene Konzentration von rund 20 Teilen in einer Milliarde Teilen Atmosphäre (parts per billion, ppb) zu erklären.
Das Team untersuchte daher verschiedene mögliche Quellen für das extrem giftige Gas wie etwa Mikrometeoriten, Blitze und chemische Vorgänge in den Wolken und auf der Planetenoberfläche. Damit lasse sich die Herkunft des Monophosphans jedoch nicht erklären, berichten die Forscher. Das lege nahe, dass es auf der Venus bislang unbekannte fotochemische oder geochemische Prozesse gebe.
"Wir behaupten nicht, dass wir Leben auf der Venus gefunden haben", sagte Ko-Autorin Sara Seager vom Massachusetts Institute of Technology bei der Pressekonferenz. "Wir haben das Gas Monophosphan detektiert, dessen Herkunft ein Geheimnis ist." Auf der Rangliste jener Himmelskörper im Sonnensystem, auf denen Leben möglich sein könnte, rücke die Venus nun nach oben, sagte sie. Für die Lösung der Frage wäre es von Vorteil, den Planeten zu besuchen, um Messungen vor Ort vorzunehmen, betont das Team in seinem Fachartikel.
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