Teenie-Zeitschrift
Die "Bravo" wird 65 Jahre
Für Teenager-Generationen war die Bravo der Inbegriff der Jugend: In ihr lasen sie über ihre Stars und bekamen Sextipps von Dr. Sommer. Heute wird die Bravo 65 – und ist nicht mehr, was sie einmal war.
dpa
Mi, 25. Aug 2021, 20:30 Uhr
Panorama
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Das, was früher Jugendkultur war, ist heute längst historisch. "Was für ’uns alte’ Menschen weltverändernd war – 9/11, Angela Merkel wird Bundeskanzlerin, das erste iPhone kommt auf den Markt – kennt ein Großteil der Gen Z aus Geschichtsbüchern. Wenn überhaupt ...", sagt die "Bravo"-Chefredakteurin Digital, Yvonne Huckenholz, über die "Generation Z", die Jugend von heute. "Trends der 90er Jahre sind in ihren Augen Vintage. Lineares Fernsehen und CDs? Nein, danke. Ihr Wissen ziehen sie sich aus YouTube oder Tiktok-Videos."
Darauf hat auch die "Bravo" reagiert: "Jetzt stehen bei einer Marke, die einst über eine Million Print-Hefte in der Woche verkaufte, die digitalen Kanäle im Mittelpunkt", sagt Huckenholz. "Es geht immer noch darum, die Jugendlichen ernst zu nehmen und sie so zu akzeptieren, wie sie sind, und ihre Bedürfnisse dort zu bedienen, wo sie sich rumtreiben. Das sind heute – man ahnt es – die digitalen Medien." Laut einer Mediennutzungsstudie der "Bravo" haben heute 91 Prozent der 10- bis 14-Jährigen ein Smartphone. Bei den ab 15-Jährigen sind es 99 Prozent. "So sehr es Eltern auch stören mag, wenn das Kind "nur am Handy hängt" – für die Gen Z geht es nicht ohne. Und damit auch für "Bravo" nicht", sagt sie. ""Bravo" macht Content für Jugendliche, wie sie wirklich sind – nicht, wie Erwachsene sie gerne hätten."
Nur einmal im Monat eine "Bravo"? Ein Zustand, der noch in den 90er Jahren undenkbar gewesen wäre. "Damals war "Bravo" so gut wie alternativlos", sagt Alexander Gernandt. Bei dem Musikjournalisten drehte sich ein Vierteljahrhundert lang alles um die "Bravo". Von 1988 bis 2013 arbeitete er für die legendäre Jugendzeitschrift – zuletzt sogar als Chefredakteur.
"Bravo" konnte damals auch selbst Stars machen und entdeckte Mega-Bands lange bevor sie ganz groß wurden. Einmal, so erinnert sich Gernandt, traten Take That bei der internen Weihnachtsfeier der Redaktion in München auf – noch bevor sie Mädchen überall in Europa ins Kreisch-Delirium versetzten. Diese Münchner Zeitschriftenredaktion gibt es inzwischen nicht mehr. Zu Jahresbeginn wurde sie eingestampft. Seither kommt das, was in der gedruckten "Bravo" steht, von einem externen Kölner Redaktionsbüro.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ