Hilfe
Ein Siebenjähriger aus Burkina Faso kommt für eine OP an die Uniklinik Freiburg
Seit vergangener Woche ist der siebenjährige Ibrahim aus Burkina Faso in Deutschland. Er hat eine Fehlbildung am linken Bein die behandelt werden muss.
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Bereits seit 2001 reist Ulf Stein regelmäßig nach Afrika, um den Menschen vor Ort zu helfen. Dort traf er im vergangenen Jahr in einem entlegenen Dorf in Burkina Faso Ibrahim. Der Junge hat eine Missbildung am linken Sprunggelenk, die "ziemlich sicher infolge einer Tuberkulose Erkrankung" entstand, wie Stein, ehemaliger Chefarzt der Inneren Medizin am Klinikum Worms, vermutet. Eine Behandlung vor Ort sei "in jeglicher Hinsicht undenkbar." Die Operation sei diffizil, es bestehe die Gefahr das Wachstum des Beines nachhaltig zu beeinflussen.
Vor drei Jahren hatte Stein bei einem Vortrag die Krankenschwester Cathérine Eklou kennengelernt. Die gebürtige Ghanaerin reist mit ihrer Organisation "APERSEC" regelmäßig nach Afrika um die Menschen zu unterstützen. Eklou arbeitet Aushilfsweise im Lorettokrankenhaus, wohnt in dieser Zeit dann in St. Georgen bei Ursula Ehret, die sie aus gemeinsamen Tagen als Krankenschwester kennt. Auch Eklous Tochter Nelly wohnt in Freiburg bei Frau Ehret, sie studiert Medizin. Derzeit ist auch der kleine Ibrahim dort untergebracht. Frühestens in vier Monaten wird er mit Cathérine Eklou in sein Heimatland Burkina Faso zurückkehren können.
Große Teile seines Aufenthalts wird er allerdings nicht St. Georgen, sondern in der Uniklinik verbringen. Ulf Stein rechnet im günstigsten Fall mit Kosten von 10000 bis 15000 Euro. Gemeinsam mit Freunden habe er schon über 2000 Euro sammeln können. Geld, das dringend gebraucht wird: "Alleine der Flug hat schon etwa 800 Euro gekostet."
Zu allem Unglück gab es auch noch Probleme mit Ibrahims Visum, er konnte nicht wie geplant mit Cathérine Eklou nach Deutschland kommen, sondern musste später mit einem Betreuungsdienst fliegen. Das habe weitere 450 Euro gekostet, sagt Stein.
Bevor sich Stein des Jungen annahm, hatten seine Eltern versucht ihn in seiner Heimat behandeln zu lassen. "Die Eltern haben Kuh, Ziege und Schaf verkauft, um eine Behandlung in der Hauptstadt Ouagadougou ermöglichen zu können." Dort habe man aber überhaupt nichts gemacht, "im Gegenteil, die Eltern sind Bauern, die sind arm geworden." Deshalb habe er sich entschlossen, den Jungen nach Freiburg zu holen.
"Ibrahim ist ein ziemlich schwieriger Fall" sagt Doktor Abdelrehim El Tayeh, der den Jungen in der Uniklinik behandelt. Die Behandlung sei langwierig, Ibrahim müsse während seines gesamten Wachstums immer wieder untersucht werden.
"Wir versuchen, das Bein in einen Zustand zu bringen, in dem auch durch nicht ganz so engmaschige Untersuchungen kein Risiko entsteht", erklärt der Mediziner. Ibrahim ist als eingeflogener Patient kein Einzelfall: "Ähnliche Anfragen bekommen wir fast monatlich. Wirklich in Behandlung kommt dann aber vielleicht alle zwei Jahre jemand." Meistens scheitere das Vorhaben an der Finanzierung, sagt El Tayeh.
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